Wissenswertes über Heilmittel Der Heilmittelbereich einfach erklärt

Wir wissen, dass nicht alle Begriffe des Gesundheitswesens einfach zu verstehen sind, aus diesem Grund haben wir für Sie eine Auswahl an relevanten Begriffen rund um das Thema Heilmittel zusammengestellt.

Ambulante Rehabilitation

Bei der ambulanten Rehabilitation werden Krankheitsbilder wie z.B. rheumatische Störungen, Krankheiten des Bewegungsapparates oder Folgen einer Operation behandelt. Hierbei liegt der Fokus auf Maßnahmen, durch die die Patienten in die Lage versetzt werden ihren Alltag oder Beruf ohne Einschränkungen bestreiten zu können. Die Reha findet hierbei ganztätig in einer Rehaklinik oder speziellen Einrichtungen statt.

Atem-, Sprech- und Stimmlehrer

Ein Therapeut, der sich auf die Behandlung von Störungen im Bereich der Atmung, Sprache und Stimme spezialisiert hat. Er hilft Patienten dabei, ihre Stimme zu schonen oder wiederzuerlangen.

Blankoverordnungen

Blankoverordnungen sollen künftig für bestimmte Indikatoren ermöglicht werden. Hierbei nehmen die Ärzte weiterhin die Indikationsstellung und die Verordnung vor, allerdings entscheiden hierbei die Heilmittelerbringer über die Art, die Frequenz sowie der Dauer der Behandlung. Der Vorteil bei dieser Verordnung liegt in der Verringerung der Bürokratieketten und der schnellen Patientenversorgung.

Die Ausgestaltung der Blankoverordnung wird vom GKV-Spitzenverband und den Spitzenorganisationen der Heilmittelerbringer auf Bundesebene verhandelt.

Befunddokumentation

 Die Befunddokumentation ist die schriftliche oder elektronische Feststellung des medizinischen Befunds bei einem Patienten, die für die Diagnosestellung und Therapieplanung von Bedeutung ist.

Behandlungsfrequenz & Frequenzspanne

Unter Behandlungsfrequenz in der Heilmittelbranche wird verstanden wie oft eine vom Arzt verschriebene Therapie zum Beispiel in der Woche oder im Monat durchgeführt werden soll. Die Frequenzspanne hingegen beschreibt die Gesamtanzahl, also die Anzahl die mindestens oder maximal in einem bestimmten Zeitraum getätigt werden sollte. Seit dem Jahr 2021 gibt es die Möglichkeit einer Blankoverordnung, hierbei liegt es im Ermessen der Heilmittelerbringer wie oft eine Therapie absolviert werden sollte.

Budgetverhandlung (im Heilmittelbereich)

Eine Budgetverhandlung ist eine Verhandlung zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den Heilmittelerbringern, bei der die Höhe des Heilmittelbudgets festgelegt wird.

Behandlungsfrist (im Heilmittelbereich)

Die Behandlungsfrist ergibt sich aus dem Datum auf der Heilmittelverordnung. Bis zu diesem Tag muss die Behandlung durch einen Heilmittelerbringer erfolgen, ansonsten verfällt die diese. Grundsätzlich ist eine Verordnung seit 2021 bis zu 28 Tage gültig.

Bademeister und Masseure

Fachkräfte, die sich auf die Anwendung von Massagen und hydrotherapeutischen Anwendungen spezialisiert haben. Sie kommen vor allem in der Rehabilitation und Physiotherapie zum Einsatz.

Elektronischer Heilberufsausweis (eHBA)

Der eHBA ist ein elektronischer Ausweis für Heilberuf Angehörige wie zum Beispiel Ärzte, Physiotherapeuten und Apotheker. Er dient als Signaturkarte und weist die Identität der jeweiligen Person nach. Mithilfe des Ausweises können die Träger eine rechtssichere Unterschrift erstellen, diese wird auch Signatur (QES) genannt. Zusätzlich kann so auf Webportalen zugegriffen und Dokumente sicher ver- und entschlüsselt werden.

Ergotherapie

Im Fokus der Ergotherapie steht die Wiedererlangung der Handlungsfähigkeit, nach einer Krankheit, durch eine Verletzung oder einer Beeinträchtigung. Die Ergotherapeutische Behandlung sorgt mit einem ganzheitlichen Ansatz, für eine möglichst selbstständige Bestreitung des Alltags-, Schul- und Berufslebens.

Funktionstraining

Sowohl der Rehasport als auch das Funktionstraining richten sich an Menschen die eine körperliche Einschränkung besitzen. Beide Formen weisen wesentliche Unterschiede auf. Beim Funktionstraining handelt es sich um eine Form der Krankengymnastik bzw. der Ergotherapie, hierbei werden gezielt bestimmte Körperpartien behandelt um eine Verbesserung der Funktionen zu erreichen.

Rehasport und Funktionstraining sind verschiedene körperliche Aktivitäten zur Verbesserung der Gesundheit und körperlichen Funktionen. Rehasport unterstützt die Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen, während Funktionstraining darauf abzielt, Beweglichkeit, Kraft und Koordination zu verbessern. Obwohl beide ähnliche Ziele verfolgen, haben sie unterschiedliche Schwerpunkte und werden in verschiedenen Kontexten eingesetzt.

Frühförderung

Maßnahmen zur Unterstützung der frühkindlichen Entwicklung. Ziel ist es, frühzeitig Störungen zu erkennen und gezielt zu behandeln, um langfristige Beeinträchtigungen zu vermeiden.

Heilmittel

Von der Physiotherapie, Podologie, Ergotherapie bis hin zur Logopädie, all diese Maßnahmen zählen zu den Heilmitteln. Hierbei handelt es sich um persönlich zu erbringende Leistungen, die vorab von einem Arzt verordnet werden müssen.

Heilmittel-Richtlinie

Durch die Richtlinie werden Verordnungen von Heilmitteln durch Vertragsärztinnen und Vertragsärzte und Krankenhäuser geregelt. Hierbei werden speziell die Voraussetzungen, Grundsätze und Inhalte der Verordnungsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit den Heilmittelerbringern in den Fokus genommen. In der Heilmittelrichtlinie befindet sich ein Verzeichnis der verordnungsfähigen Maßnahmen (Heilmittelkatalog), eine Diagnoseliste zum langfristigen Heilmittelbedarf und eine Anlage mit den Anforderungen zur Änderung von Heilmittelverordnungen.

Heilmittelverordnungs-Richtlinie

Die Heilmittelverordnungs-Richtlinie ist eine Regelung, die die Verordnung von Heilmitteln durch Ärzte regelt. Sie legt fest, welche Angaben auf der Verordnung enthalten sein müssen, welche Heilmittel verordnungsfähig sind und unter welchen Bedingungen diese verordnet werden dürfen. Ziel ist es, eine angemessene, qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Versorgung mit Heilmitteln sicherzustellen.

Heilmittelkatalog

Der Heilmittelkatalog ist ein elementarer Bestandteil der Heilmittel-Richtlinie. Dieser regelt welche Heilmittel, in welchen Mengen, bei welchen Diagnosen, bei einer Verordnung medizinisch angemessen sind. Hierbei basieren die Empfehlungen auf Erfahrungswerten in der Praxis.

Heilmittelbudget

Das Heilmittelbudget ist eine finanzielle Obergrenze, die den Heilmittelerbringern (z.B. Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten) pro Quartal zur Verfügung steht und nicht überschritten werden darf. Das Budget wird von den gesetzlichen Krankenkassen festgelegt und richtet sich nach der Anzahl der Versicherten und der Anzahl der Heilmittelerbringer. Wenn das Budget überschritten wird, müssen die Heilmittelerbringer die Mehrkosten selbst tragen oder es droht eine Kürzung der Vergütung. Das Heilmittelbudget soll dazu beitragen, die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im Bereich der Heilmittelversorgung zu begrenzen.

Heilmittelverordnung

Die Heilmittelverordnung ist eine Verordnung, die von Ärzten ausgestellt wird und die Anwendung von bestimmten therapeutischen Maßnahmen wie beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie regelt. Die Verordnung wird von den Krankenkassen bezahlt und ermöglicht somit den Patienten den Zugang zu den notwendigen Therapiemaßnahmen. Die Heilmittelverordnung ist somit ein wichtiges Instrument in der medizinischen Versorgung und ermöglicht eine gezielte und effektive Behandlung von verschiedenen Erkrankungen und Beschwerden.

Hebammen

Fachkräfte, die Schwangere und junge Mütter während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett betreuen. Sie unterstützen die Frauen bei der körperlichen und seelischen Regeneration nach der Geburt.

Indikationsschlüssel für die Heilmittelabrechnung

Der Indikationsschlüssel gibt den medizinischen Grund für eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme an, dieser wird von dem behandelnden Arzt verzeichnet. Im Bereich der Heilmittelverordnungen kommt ein spezieller Schlüssel zur Anwendung und nicht wie üblich die IDC-10. Der Indikationsschlüssel gibt das Krankheitsbild sowie das verordnete Heilmittel an.

Institutionskennzeichen

Damit Heilmittelerbringer im Gesundheitswesen ihre Leistungen mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen können benötigen sie ein Institutionskennzeichen. Das IK sorgt für eine bundesweit eindeutige Zuordnung der Leistungen und Identifikation der Institution. Das Kennzeichen besteht aus neun Ziffern. Der Aufbau lässt sich wie folgt darstellen:

  • Ziffer 1-2: Art der Einrichtung bzw. der Branche
  • Ziffer 3-4: Bundesland der Einrichtung
  • Ziffer 5-8: Seriennummer (ID)
  • Ziffer 9: Prüfziffer

 

Das Institutionskennzeichen kann kostenfrei und in schriftlicher Form bei der Arbeitsgemeinschaft Institutionskennzeichen (ARGE-IK) beantragt werden. Weitere Informationen rund um die Beantragung eines IK´s finden Sie hier. (https://www.dguv.de/arge-ik/index.jsp)

Krankengymnastik / Physiotherapie

Krankengymnastik oder auch Physiotherapie genannt ist eine Form der Behandlung mit den die verschiedensten Krankheitsbilder therapiert werden können. Ziel dieser Therapie ist es die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit der Patienten zu verbessern. Die Behandlungsformen können hierbei von Entspannungsübungen bis hin zur kräftigenden Übungen reichen.

Kostenerstattung

Die Kostenerstattung ist ein Verfahren, bei dem der Patient die Kosten für Heilmittel und andere medizinische Leistungen zunächst selbst trägt und sich diese dann von der Krankenkasse erstatten lässt.

Logopäden

Therapeuten, die sich auf die Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen spezialisiert haben. Sie unterstützen Patienten dabei, ihre Kommunikationsfähigkeit wiederzuerlangen oder zu verbessern.

Ökotrophologen

Fachkräfte, die sich mit Ernährungswissenschaften beschäftigen. Sie beraten Patienten zu gesunder Ernährung und setzen Ernährungspläne zur Therapie von Erkrankungen ein.

Positionsnummern

Heilmittelpositionsnummern dienen dazu eine abrechenbare Leistung bundesweit eindeutig zu identifizieren. Sie bezeichnen die Leistungen die im Bereich Heilmittel in Anspruch genommen werden können sowie dessen Bezeichnung bzw. Nummer die für die Abrechnung benötigt wird. Die Positionsnummern bestehen aus fünf Zahlen, wobei in der Regel die erste Ziffer ein „X“ darstellt. Dieses „X“ wird dann durch die entsprechende Nummer der Leistungserbringergruppe ersetzt.

Physiotherapeuten

Fachkräfte, die durch gezielte Bewegung und manuelle Therapie die körperliche Funktion und Mobilität von Patienten verbessern. Sie kommen vor allem in der Rehabilitation, Schmerztherapie und Prävention zum Einsatz.

Podologen

Fachkräfte, die sich auf die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Füße spezialisiert haben. Sie setzen spezielle Techniken und Materialien ein, um die Fußgesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.

Privatliquidation

Die Privatliquidation ist die Abrechnung von Heilmittelleistungen mit Privatpatienten oder Selbstzahlern, bei der andere Gebührenordnungen und Preise als bei der Abrechnung mit gesetzlichen Krankenkassen gelten.

Rehasport

Ein Bewegungsangebot für Patienten nach einer Erkrankung oder Verletzung. Der Sport wird unter therapeutischer Anleitung durchgeführt und dient der Wiederherstellung der körperlichen Funktionen und der Prävention von Folgeerkrankungen.

Rezeptgebühr

Die Rezeptgebühr ist ein Betrag, den ein Patient bei Inanspruchnahme von Heilmitteln selbst zahlen muss. Sie ist eine Art Zuzahlung, die in der Regel 10 Prozent des Abgabepreises des Medikaments beträgt, aber maximal 10 Euro. Die Rezeptgebühr gilt für Medikamente, die auf ärztliche Verschreibung hin abgegeben werden. Das Ziel der Rezeptgebühr ist es, einen Teil der Kosten der Gesundheitsversorgung auf die Patienten zu übertragen.

Therapiebericht / Arztbericht

Ein Therapiebericht, auch Arztbericht genannt, ist ein schriftliches Dokument, das von einem Arzt oder Therapeuten erstellt wird und den Gesundheitszustand, die Diagnose und den Verlauf der Behandlung eines Patienten dokumentiert. Er dient als wichtige Kommunikationsgrundlage zwischen verschiedenen medizinischen Fachkräften und ermöglicht eine koordinierte Zusammenarbeit.

Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG)

Das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) trat im Mai 2019 in Kraft. Das Hauptziel diese Gesetztes sind schnellere Terminvergaben sowie eine Verbesserung der Patientenversorgung. Die Heilmittelerbringer erhalten auf diese Weise mehr Verantwortung bei gleichzeitig verbesserten Arbeitsbedingungen.

Verordnung

Eine Verordnung ist ein schriftliches Dokument, das von einem Arzt ausgestellt wird und den Patienten zur Inanspruchnahme von Heilmitteln berechtigt.